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Eisstockschiessen auf dem Zeller See

Das Eisstockschiessen - eine kurze Einführung in die Regeln und Bräuche

Sobald es im Jänner kälter wird, warten alle Zeller gespannt darauf, bis der See zufriert. Dann werden die Eisstöcke vom Dachboden geholt und ab gehts zum Eisstockschiessen. Aber wie funktioniert das eigentlich? Zwei gleichgrosse Mannschaften spielen gegeneinander, wobei jeder Spieler einmal schiessen darf. Sieger ist die Mannschaft, die es schafft, einen ihrer Eisstöcke am nächsten zum "Dozen", einem ca. 10 cm grossen Holzwürfel, zu platzieren. Jede Mannschaft bestimmt einen "Moar", also einen Kapitän. Der Moar darf als einziger zweimal schiessen - als erster und als letzter. Ausserdem bestimmt er, welcher seiner Spieler als nächtes schiesst, wohin und wie "laut", also wie stark. Die beiden Moare eröffnen das Spiel. Der Moar, dessen Eisstock weiter vom Dozen entfernt ist, ist mit seiner Mannschaft am Zug. Jeder Spieler versucht nun, seinen Stock am nächsten zum Dozen zu platzieren. Gelingt ihm dies, so ist nun die andere Mannschaft am Zug. Haben alle Spieler einer Mannschaft geschossen und sind trotzdem nicht in Siegerposition, dann ist zum Schluss nochmals der "Moar" dran. Dies wird mit dem traditionellen Ruf "Moar auf!" begleitet. Ein guter Moar kann eine Partie durchaus umdrehen, gerade wenn gleichgute Mannschaften gegeneinander antreten. Meistens wird auf mehrere gewonnene Runden, sogenannte "Kehren", gespielt. Für den "Siegermoar", den "Verlierermoar" und jeden "Kehrschuss" (der Spieler, dessen Schuss die Kehre gewonnen hat) werden ausgezeichnet.

Im Ober- und Unterpinzgau ist das Eisstock- bzw. Bahnenschiessen (im Sommer) ein Volkssport, der Jung und Alt begeistert. Besonders beliebt ist das Prä-Eisschiessen. Dabei treten Mannschaften mit oft über 50 Spielern gegeneinander an. Ein traditionelles Prä-Eisschiessen findet jedes Jahr am Faschingssonntag in der historischen Altstadt von Zell am See statt, wenn Zeller gegen Schüttdorfer schiessen.