Josef Haslinger aktueller Roman "Jáchymov" beschreibt ein Stück Zeitgeschichte, das im Schatten des grossen Europas steht.
"Durch Arbeit zur Freiheit" - so lautet die zynische Inschrift am Tor des Straflagers Jáchymov im heutigen Tschechien. Hier wurden nach dem 2. Weltkrieg politische Häftlinge zur Zwangsarbeit verpflichtet. Sie mussten ohne jeglichen Schutz und unter unmenschlichen Bedingungen uranhaltiges Erz unter Tag abbauen. Die Gefangenen waren einer derart hohen radioaktiven Strahlung ausgesetzt, dass viele von ihnen an den Folgen starben.
So auch Bohumil Modry, dessen Geschichte Josef Haslinger in seinem aktuellen Roman "Jáchymov" (erschienen im Fischer Verlag) erzählt. Modry war Tormann des erfolgreichsten Eishockeyteams der Tschechoslowakei: WM Bronze 1938, WM Gold 1947 und 1949, Olympia Silber 1948 in St. Moritz. Er galt als der beste Torhüter der Nachkriegszeit.
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Photo: Bohumil Modry bei seiner Verhaftung 1950, courtesy of www.politictevezni.cz |
Am Samstag, 1. Oktober 2011 um 19.30 Uhr, liest Josef Haslinger aus Jáchymov im Steinerwirt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit ZellerLesen statt, der Eintritt ist frei. Reservierungen bitte telefonisch unter 06542 72502.
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Photo: courtesy of S. Fischer Verlage |
Titelphoto: Eishockey WM 1947 in Prag, courtesy of LTC Praha Hockey Club